Stiftungen
Gestalten können – darum geht es Tabea Zimmermann, nicht nur beim Musizieren im engeren Sinn, sondern auch darüber hinaus. Und so ist sie, mit ihrem Engagement in renommierten Stiftungen, regelmäßig auch an Schnittpunkten zwischen Musik und Gesellschaft anzutreffen.
Ernst von Siemens Musikstiftung
Im Juli 2023 wurde Tabea Zimmermann von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste als Nachfolgerin von Peter Ruzicka zur neuen Stiftungsratsvorsitzenden der Ernst von Siemens Musikstiftung gewählt. Sie war bereits Preisträgerin des Ernst von Siemens Musikpreises 2020; mit dieser Auszeichnung wurden ihr unbestechliches Musizieren, ihre authentische, persönliche Haltung und künstlerische Integrität wie ihr kompromissloser Qualitätsanspruch gewürdigt.
Zu ihrer neuen Rolle als Stiftungsratsvorsitzende sagt Tabea Zimmermann: „Dadurch, dass ich selbst den Musikpreis erhalten habe, habe ich erlebt, wie wundervoll diese Stiftung arbeitet, wieviel Wert darauf gelegt wird, die Künstler*innen zu unterstützen. Daher ist es für mich nun eine Ehre und auch eine große Verantwortung, den Vorsitz des Stiftungsrates der Ernst von Siemens Musikstiftung zu übernehmen. Die Stiftung ist mit der gezielten Förderung der neuen Musik wunderbar aufgestellt. Es ist ein großes Verdienst der Ernst von Siemens Musikstiftung, die zeitgenössische Musik in dieser Form zu unterstützen, künstlerischen Naturen Freiheit zu lassen und sie in ihrem Tun zu fördern. Dass sich eine Stiftung in diesem Ausmaß engagiert, ist einzigartig auf der Welt.“
Fondation Hindemith
Als Präsidentin der Schweizer Fondation Hindemith setzt sich Tabea Zimmermann dafür ein, den Komponisten Paul Hindemith, der schon immer eine ihrer musikalischen Inspirationsquellen war, und dessen Gesamtwerk für Viola sie im Jahr 2013 einspielte, stärker ins Bewusstsein von Musikern, Veranstaltern und Publikum zu rücken. Die Aufgabe der 1968 gegründeten Stiftung ist es, im Geiste Paul Hindemiths die Musik zu fördern und zu pflegen, ganz besonders die zeitgenössische Musik, die Werke Paul Hindemiths zu verbreiten und Verständnis für seine Kunst zu wecken, wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Musik zu veranlassen sowie die Veröffentlichungen und die Verbreitung der daraus entstehenden Arbeiten zu unterstützen. 1974 richtete die Stiftung das Hindemith Institut Frankfurt ein und gründete 1978 das Hindemith Musikzentrum Blonay.
David Shallon Stiftung
In Erinnerung an ihren verstorbenen ersten Mann David Shallon (1950-2000) gründete Tabea Zimmermann im Jahr 2021 die David Shallon Stiftung. Die gemeinnützige Stiftung vergibt Stipendien zur Förderung junger Talente und unterstützt besondere, grenzüberschreitende Projekte, die die Zusammenarbeit israelischer und europäischer Musiker*innen ermöglichen.
Aktuell erhält das 2023 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin gegründete Viatores Quartet ein Stipendium der Stiftung. Das Quartett, dessen Name auf das lateinischen „Viatores – Reisende“ zurückzuführen ist, besteht mit Louisa Staples und Johannes Brzoska (Violine), Gordon Lau (Viola) und Umut Saglam (Cello) aus vier hervorragenden jungen Musiker*innen von drei Kontinenten, die trotz unterschiedlicher Wurzeln ihre Liebe zur Kammermusik vereint.
Vorheriger und erster Stipendiat der Stiftung war der Klarinettist Nur Ben Shalom mit seinem Projekt „Lebensmelodien“, das vergessene jüdische Werke aus der Zeit des Holocaust erklingen lässt und sie, als ein von der Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung gefördertes Bildungsprojekt, in Konzerthäuser, Schulen sowie an öffentliche Orte wie Synagogen, Kirchen und Moscheen bringt.