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    2023/JUN/21 · 19:00 Uhr
    Bayerische Akademie der Schönen Künste
    Munich, Deutschland

  • Tabea mit 3 Jahren

    Videoposter Tabea mit 3 Jahren
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    © Verband deutscher Musikschulen e.V.

  • Vita

    Tabea Zimmermann gehört zu den beliebtesten und renommiertesten Interpret*innen unserer Zeit. Mit der Verleihung des internationalen Ernst von Siemens Musikpreises 2020, den Residencies beim Royal Concertgebouw Orchestra, bei den Berliner Philharmonikern sowie in der aktuellen Saison beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, erfährt Tabea Zimmermann größte Anerkennung für ihren kompromisslosen Qualitätsanspruch und ihren unermüdlichen Enthusiasmus, mit dem sie ihr Verständnis der Werke und ihre Liebe zur Musik ihrem Publikum vermittelt. Zuhörer und musikalische Partner schätzen an ihr sowohl ihr tiefes musikalisches Verständnis und die Natürlichkeit ihres Spiels als auch ihre charismatische Persönlichkeit. Auch in der Arbeit mit Orchestern orientiert sie sich stets an ihrem kammermusikalisch geprägten Ideal, bei dem die künstlerische Integrität im Vordergrund steht.

    Als Solistin arbeitet sie regelmäßig mit den weltweit bedeutendsten Orchestern wie dem Orchestre de Paris, dem London Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra und der Tschechischen Philharmonie. Sie hat in den vergangenen Spielzeiten Residencies in Weimar, Luxemburg, Hamburg, bei den Bamberger Symphonikern, beim Helsinki Philharmonic, bei der Frankfurter Museums-Gesellschaft und beim Festival de Granada gestaltet; ihre enge Zusammenarbeit mit dem Ensemble Resonanz, bei dem sie zwei Jahre als Artist-in-Residence wirkte, setzt sie auch weiterhin fort. Seit 2022 ist sie neue Künstlerische Partnerin des Saint Paul Chamber Orchestra.

    Neben der Residency beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zählt eine Tournee mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Kirill Petrenko mit den Stationen Salzburg, Luzern und BBC Proms, zu den Höhepunkten der Saison 2022/2023. Im Kammermusikbereich ist sie unter anderem mit Studierenden der Kronberg Academy, im Duo mit Kirill Gerstein, im Trio mit Jörg Widmann und Dénes Várjon sowie bei der von ihr gestalteten Kammermusikwoche auf Schloss Elmau zu erleben.

    Tabea Zimmermann hat das Interesse vieler zeitgenössischer Komponisten für die Bratsche geweckt und zahlreiche neue Werke in das Konzert- und Kammermusikrepertoire eingeführt. Im April 1994 brachte sie erstmalig die ihr gewidmete Sonate für Viola solo von György Ligeti zu Gehör. Ihre Interpretation des Werkes, das sie anschließend in London, Paris, Jerusalem, Amsterdam und Japan spielte, fand euphorischen Anklang bei Publikum und Presse. Seitdem hat sie auch Heinz Holligers Recicanto für Viola und Orchester, das Bratschenkonzert Nr. 2 Über die Linie IV von Wolfgang Rihm, Monh von Georges Lentz, Notte di pasqua von Frank Michael Beyer, das Doppelkonzert von Bruno Mantovani mit Antoine Tamestit und, gemeinsam mit dem Ensemble Resonanz, Enno Poppes Filz uraufgeführt. Der Uraufführung von Michael Jarrells Bratschenkonzert beim Festival Musica Strasbourg 2017 mit dem Orchestre National des Pays de la Loire unter Pascal Rophé folgten weitere Aufführungen des Stückes mit den Wiener Symphonikern unter Ingo Metzmacher, dem Orchestre de la Suisse Romande unter Pascal Rophé und dem Konzerthausorchester Berlin unter Mario Venzago. 2020 hob sie Wolfgang Rihms Stabat Mater gemeinsam mit Christian Gerhaher beim Musikfest Berlin sowie bei der br-Konzertreihe musica viva aus der Taufe; 2022 Mauricio Sotelos Cantes antiguos del Flamenco beim Festival de Granada.

    Insgesamt dokumentieren rund 50 CDs, die unter anderem bei Harmonia Mundi, EMI, Teldec und der Deutschen Grammophon erschienen sind, Tabea Zimmermanns musikalisches Schaffen. Nach dem Erfolg ihrer 2009 bei myrios classics erschienen Solo-CD mit Werken von Reger und Bach, für das sie mit einem Echo Klassik als Instrumentalistin des Jahres ausgezeichnet wurde, brachte das Label inzwischen drei weitere Alben gemeinsam mit den Pianisten Kirill Gerstein und Thomas Hoppe heraus. Das Hindemith-Jahr 2013 nahm Tabea Zimmermann als Anlass, eine hochgelobte Gesamteinspielung aller Bratschenwerke von Paul Hindemith vorzulegen. Bei Ars Musici liegt eine Aufnahme des Konzertes im Beethoven-Haus Bonn vor, bei dem sie, begleitet von Hartmut Höll, auf Beethovens eigener Bratsche spielt. Die beim Label Harmonia Mundi erschienenen hochgelobten Aufnahmen des Arcanto Quartetts mit Daniel Sepec, Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queyras umfassen Werke von Bartók, Brahms, Ravel, Dutilleux, Debussy, Schubert und Mozart. Im Jahr 2020 veröffentlichte sie „Cantilena“ mit dem Pianisten Javier Perianes bei harmonia mundi sowie ihre zweite Solo-CD mit Werken von J.S. Bach und György Kurtág bei myrios, im Jahr 2021 erschienen Werke von Enno Poppe mit dem Ensemble Resonanz bei wergo sowie von Michael Jarrell, Brett Dean und J.S. Bach bei BIS Records.

    Für ihr künstlerisches Wirken ist Tabea Zimmermann sowohl in Deutschland als auch im Ausland mehrfach ausgezeichnet worden, jüngst mit dem internationalen Ernst von Siemens Musikpreis 2020. Weiterhin wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Frankfurter Musikpreis, dem Hessischen Kulturpreis, dem Rheingau Musikpreis, dem Internationalen Preis der Accademia Musicale Chigiana in Siena, dem Paul-Hindemith-Preis der Stadt Hanau und als Künstlerin des Jahres der ICMA International Classical Music Awards 2017 geehrt.

    Ihre Amtszeit als Vorstandsvorsitzende des Vereins Beethoven-Haus Bonn (2013-2020) gipfelte 2020 anlässlich des Beethoven-Jubiläums in einem dreiwöchigen Festival mit der fast vollständigen Aufführung der Kammermusik von Beethoven. Seit 2013 ist Tabea Zimmermann außerdem Stiftungsratsmitglied der Hindemith-Stiftung, im November 2022 wurde sie zur Präsidentin der Stiftung gewählt. Die Aufführung der Werke Paul Hindemiths ist ihr ein besonderes Anliegen.

    Tabea Zimmermann erhielt im Alter von drei Jahren ihren ersten Bratschenunterricht, zwei Jahre später begann sie mit dem Klavierspiel. An ihre Ausbildung bei Ulrich Koch an der Musikhochschule Freiburg schloss sich ein kurzes, intensives Studium bei Sándor Végh am Mozarteum in Salzburg an. Eine Reihe von Wettbewerbserfolgen krönte ihre Ausbildung, darunter erste Preise bei den internationalen Wettbewerben in Genf 1982, in Budapest 1984 und beim Wettbewerb „Maurice Vieux“ in Paris 1983. Dort erhielt sie als Preis eine Bratsche des zeitgenössischen Geigenbauers Etienne Vatelot, auf der sie seitdem spielte. 2019 wechselte sie auf ein maßgefertigtes Instrument des Geigenbauers Patrick Robin. 

    Ab 1987 bis zu dessen Tod im Jahr 2000 konzertierte sie regelmäßig mit ihrem Ehemann David Shallon. Sie hat drei erwachsene Kinder und lebt in Berlin, wo sie von 2002 bis 2023 eine Professur an der Hochschule für Musik Hanns Eisler inne hatte. Zuvor war sie bereits Professorin an der Musikhochschule Saarbrücken und an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, an die sie im Sommersemester 2023 zurückkehrt.

    Saison 2022/23

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